Topic: Ist
Der Grund war, dass Freiburg einfach zu schön war. Das Wetter war wieder einmal super und Marktplatz mit Münster, Gässle, 's Bächle und der Hausberg luden einfach nicht nur zum Photographieren, sondern auch zum verweilen ein. Knapp 2 Stunden hinter meinem ursprünglichen Zeitplan kam ich dort erst los.
Was ich dann zu sehen bekam, das ließ mich schnell merken, dass das mit Rheinfall und Konstanz nichts mehr werden wird.
Über Höllental mit Hirschsprung und Serpentinen ging es durch schneebedeckte Landschaften nach Titisee/Neustadt. Durch das Zentrum bin ich dann schnell durch, denn auch hier traf ich zunächst auf einen Bus mit französischen Schülern. Diese Ansammlung von übertrieben angepriesenen typisch deutschen/schwarzwälderischen Dingen und den "Massen" die sich hierfür interessieren ließen mich zum See flüchten. Dort bot sich mir dann etwas Ruhe und ein wunderbar zugefrorener See. Getestet, ob er noch hält habe ich aber leider nicht. Aber zumindest stand mitten auf dem See ein Tannenbaum und es waren ein paar Fußstapfen zu sehen. Wahrscheinlich hätte ich es also wagen können.
Von dort aus ging es dann nach Boll in der Nähe von Bonndorf. Dem Ausgangspunkt für meine Wanderung durch die Wutachschlucht.
Und die hatte es wirklich in sich.
Wilde Flüsse, reißende Bäche, Wasserfälle, steile Felswände, über und über mit Moos und Flechten bewachsene Bäume und eine Schnee- und Eislandschaft machten die Wanderung zu einem Abenteuer. An breiten Stellen war der Weg unwegsam aufgrund von Schnee und Eis, an den schmalen Stellen behinderten teils Erdrutsche, Geröllabgänge und umgestürzte Bäume den Weg. Zu alledem kam noch, dass ich dort unten vollkommen alleine war.
Die erste Etappe führte bis zur Schurhammerhütte. Dort angekommen war geplant dem Rundwanderweg weitere 3km zurück zum Parkplatz zu folgen. Doch der Wunsch den nächsten Teil der Schlucht zu erkunden war dann doch stärker und so ging es noch einmal 4,5km durch die Schlucht. Von der Versickerung war bei dem Wasserstand aufgrund der Schneeschmelze natürlich nichts zu sehen. Aber trotzdem kamen auch hier wahre Glücksgefühle auf, wenn es mal wieder besonders unwegig wurde. An einer Stelle musste ich mich dann auch entscheiden, ob ich doch lieber umkehr oder weitergehe. Denn dort ging es ein paar Meter recht steil bergab und dieser Teil des Weges war mit Eis bedeckt. Runter wusste ich, würde ich kommen. Aber hoch?
Um nicht allzu spät ans Ende der Schlucht zu gelangen ging es dann teils im Laufschritt weiter, jedoch ohne den Blick für die Schönheiten der Natur zu verlieren. Sport war auf dieser Reise ja eh bisher zu kurz gekommen. Alles in allem brauchte ich für die 9 km dann ca. 2,5 Stunden. Laut http://www.bonndorf.de/Tourismus/html/wutachschlucht.html hätte man 4 Std brauchen sollen.
Zurück zum Auto musste ich dann ja auch noch. Ein Bus sollte zwar kommen, aber den Daumen kann man ja trotzdem mal raushalten. Und so kam es, dass mich eine nette Frau mit ihren Kindern im Auto mitgenommen hat. So blieben mir auch die letzten drei Kilometer von Bonndorf nach Boll erspart. Ein gelungener Abschluss der Wanderung.
Fazit des Tages ist, dass der Schwarzwald bei Zeiten wieder besucht wird und es dann auch in weiter Schluchten und Klämme geht. Vielleicht mal im Sommer. Temperaturtechnisch war das zwar gestern alles kein Problem, aber die Flora und Fauna wird sicherlich dann noch sehenswerter sein.
thelarry | 16. März 09 | 0 Kommentare
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